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PASTEURELLA MULTOCIDA Infektion bei Kaninchen
Barbara Deeb, DVM, MS
 
Assistant Professor
Dept. of Comparative Medicine
University of Washington

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Pasteurella multocida -Infektionen sind eine sehr bekannte Ursache für Krankheiten und Todesfälle bei Kaninchen. Das vorherrschende Syndrom ist eine Erkrankung der oberen Atemwege oder eine "Schniefnase.". P. multocida tritt oft endemisch in Kaninchengruppen auf. Die Infektion junger Kaninchen hängt eng mit der Verbreitung des Erregers bei erwachsenen Tieren zusammen(1). Wenn Jungtiere frühzeitig von infizierten Erwachsenen getrennt werden, verringert sich die Gefahr einer Ansteckung für die Jungen. Durch das Aufziehen von durch Kaiserschnitt geborenen Jungen durch uninfizierte Weibchen, sowie durch Antibiotikabehandlung der Kaninchenweibchen bereits vor der Zeugung bis zum Abstillen der Jungen konnten Kaninchengruppen gebildet werden, die vollkommen frei von P. multocida-Infektionen sind. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch direkten Kontakt mit Nasensekret infizierter Tiere und ist am wahrscheinlichsten, wenn der Schnupfen zu Niesen führt und so das Nasensekret fein in der Luft verteilt wird (2). Die Bakterien können in feuchten Ausscheidungen oder Wasser mehrere Tage überleben. P. multocida tritt hauptsächlich durch die Nasenhöhle in die Atemwege ein. Hat sich erst einmal eine Infektion eingenistet, kann sie sich auch in den Nasennebenhöhlen, Mittelohr, den Tränendrüsen, Brustorganen (A)und Genitalien ansiedeln. Gelegentlich haben Kaninchen chronische Infektionen des inneren Gewebes oder der Organe wie Mittelohr oder Lunge, ohne geringstes Anzeichen eines Schnupfens zu zeigen, außerdem findet man bei ihnen im Nasensekret keine P. multocida(3).
 
Die Ansiedlung der Bakterien und die Krankheit wird beeinflusst von Faktoren die in einer Beziehung sowohl zum Wirt als auch zum Erreger stehen. Verschiedene Bakterienstämme von P. multocida wurden bei Kaninchen isoliert. Sie werden klassifiziert nach Kapsel- Typ und Serotyp (B) ; A:12 ist der häufigste Typ bei Kaninchen in den U.S.A, aber es gibt auch A:3 und andere A und D Serotypen. Die ernsthafteren Krankheiten werden mit den A:3 und D Stämmen (4, 5) in Verbindung gebracht. Die Polysaccharide (C) , aus denen die Bakterienhüllen bestehen, unterbinden die Phagozytose(D) , Lipopolysaccharide(E) verleihen den Erregern eine Resistenz gegen das Komplementsystem(F) und die Bakterienabwehr im Serum. Mit Hilfe von Rezeptoren auf Pili (Fimbrien), das sind fädige Anhängsel, die von den Bakterien gebildet werden, heften sich die Bakterien an Schleimhäute und besiedeln diese(6). Die Produktion von Toxinen (Giften) ist ein anderer Faktor, der die Virulenz(G) des Erregers beeinflusst. virulence; das von den Bakterien produzierte Gift kann selbst schon krank machen und das an entfernten Stellen, da, wo sich gar keine Bakterien befinden. Dies konnte anhand gereinigten P. multocida -Toxins gezeigt werden (7). Das Krankheitsbild eines auszehrenden Schnupfens(H) oder einer Degeneration der nasal turbinates (???) wird bei ‚Hasen mit Toxin-produzierenden P. multocida Stämmen (8). Von den beiden Kapseltypen D und A weiß man, dass sie Toxin produzieren (9, 10). Durch vorher bestehende oder gleichzeitige Infektionen mit anderen Bakterien, die die Atemwege angreifen - wie Bordetella bronchiseptica, könnte die Fähigkeit von P. multocida Gewebe zu besiedeln und zu schwächen beeinflusst werden (3). Die Fähigkeit eines Kaninchens, einer Infektion mit P. multocida zu widerstehen, hängt zumindest teilweise von der Gesundheit der exponierten (ausgesetzten) Schleimhäute ab und wahrscheinlich auch von deren rascher Produktion von Antikörpern (IgA) , die das Bakterienwachstum hemmen. Hohe Level humoraler Antikörper(I) (IgG) stehen in keinem Zusammenhang mit einer Vernichtung der Infektion sondern eher mit einer chronischen Infektion (3, 11). Deshalb ist die Messung des P. multocida-IgG-Levels im Serum hilfreich, um Infektionen an Stellen zu entdecken die beim lebenden Kaninchen nicht zugänglich sind, also keine Kultivierung zur Bestimmung des Bakterienstamms erlauben. Versuche, Immunität und Schutz durch bacterins (Bakterienbestandteile??), Kaliumthiocyanat Extrakten (12) oder abgeschwächten lebenden Bakterien herbeizuführen (13) konnten langfristig keine Pasteurellosis verhindern. Einige nicht geimpfte, unbehandelte Kaninchen, die P. multocida ausgesetzt waren, haben jedoch einer Infektion vollständig widerstanden und von denen, die sich infizierten, wurde eine signifikante Anzahl nicht krank. Die Faktoren, die diese Resistenz herbeiführen sind von großem Interesse. Vor kurzem durchgeführte und noch anhaltende Studien untersuchen unter anderem, ob die Immunität durch spezifische und hochreine Bestandteile von P. multocida erreicht werden kann, die man als Antigene in Impfstoffen einsetzt (11, 14, 15, 16) und ob diese Antigene zur Diagnostik herangezogen werden können.
 
FAZIT: 10 Punkte zu Pasteurella multocida bei Kaninchen
1. Nicht alle Kaninchen sind Träger des P. multocida.
2. Wenn ein Kaninchen rechtzeitig von Infektionsquellen isoliert wird, wird es sich wahrscheinlich nie mit P. multocida infizieren.
3. Nicht alle Kaninchen mit P. multocida werden krank.
4. P. multocida ist bei Kaninchen immer noch der gewöhnlichste Auslöser für Erkrankungen der Atemwege, dabei hauptsächlich von Schnupfen.
5. Einige P. multocida-Stämme sind gefährlicher als andere, aber die meisten klinischen Labore können die Bakterienstämme nicht unterscheiden.
6. Chronische Infektionen und Krankheiten können sich in unzugänglichen Teilen des Körpers befinden, wo man kein Material für Kulturen erlangen kann.
7. Versteckte Infektionen werden manchmal durch Radiologie(J) oder Serologie entdeckt. (Siehe: Nov. 1992 Rabbit Health News regarding serologic testing.)
8. Manche Kaninchen sind in der Lage, leichte Infektionen ohne Behandlung zu überstehen.
9. Kaninchen mit Krankheiten, die durch eine P. multocida Infektion verursacht wurde, sollten mit einem geeigneten Antibiotikum behandelt werden.
10. Einige Kaninchen mit chronischen Infekten oder tiefen Abszessen können zwar nicht geheilt werden, aber ihr Zustand kann sich stabilisieren. Viele Besitzer willigen in eine Antibiotikalangzeittherapie ein.
 

 
REFERENCES: 1. DiGiacomo, R.F., Garlinghouse, L.E., Van Hoosier, G.L. Jr. 1983. Natural history of infection with Pasteurella multocida in rabbits. JAVMA 183:1172-1175.
2. DiGiacomo, R.F., Xu, Y.M., Allen, V., Hinton, M.H., Pearson, G.R. 1991. Naturally acquired Pasteurella multocida infection in rabbits: Clinicopathological aspects. Can J veterinarian Res 55:234-238.
3. Deeb, B.J., DiGiacomo, R.F., Bernard, B.L., Silbernagel, S.M. 1990. Pasteurella multocida and Bordetella bronchiseptica infections in rabbits. J Clin Microbiol 28:70-75.
4. Okerman, L., Spanoghe, L., De Bruycker, R.M. 1979. Experimental infections of mice with Pasteurella multocida strains isolated from rabbits. J Comp Path 89:51-55.
5. Rideaud, P., Coudert, P., Mercier, P., Hervouet, P. 1992. A Comparative study of the virulence of Pasteurella multocida from rabbits. Fifth Congress of The World Rabbit Association, Corvallis, OR, July.
6. Ruehl, W., Hinojoza, J., Murray, W., Rush, H., Marrs, C. 1991. Identification and immunologic evaluation of a putative pilin in Pasteurella multocida. AALAS Bull 30:21.
7. Chrisp, C.E., Foged, N.T. 1991. Induction of pneumonia in rabbits by use of purified protein toxin from Pasteurella multocida. Am J veterinarian Res:52:56-61.
8. DiGiacomo, R.F., Deeb, B.J., Giddens, W.E. Jr., Bernard, B.L., Chengappa, M.M. 1989. Atrophic rhinitis in New Zealand rabbits infected with Pasteurella multocida. Am J veterinarian Res 50:1460-1465.
9. Suckow, M.A., Chrisp, C.E., Foged, N.T. 1991. Heat-labile toxin-producing isolates of Pasteurella multocida from rabbits. Lab Anim Sci 41:151-156.
10. DiGiacomo, R.F., Deeb, B.J., Brodie, S.J., Zimmerman, T.E., Daniel, G.M., Chrisp, C.E. (in press). Toxin production by Pasteurella multocida isolated from rabbits with atrophic rhinitis. Am J veterinarian Res.
11.Zimmerman, T.E., Deeb, B.J., DiGiacomo, R.F. 1992. Polypeptides associated with Pasteurella multocida infection in rabbits. Am J veterinarian Res 53:1108-1112.
12. Lu, Y.S., Pakes, S.P., Massey, L., Stefanu, C. 1987. A potassium thiocyanate extract vaccine prepared from Pasteurella multocida 3:A protects rabbits against homologous challenge. Infect Immun 55:2967-2976.
13. Deeb, B.J., DiGiacomo, R.F., Bernard, B.L., Silbernagel, S.M., Chengappa, M.M. 1989. Field trial of a live streptomycin dependent Pasteurella multocida serotype A:12 vaccine in rabbits. Lab Anim Sci:39:229-233.
14. Lu, Y.S., Afendis, S.J., Pakes, S.P. 1988. Identification of immunogenic outer membrane proteins of Pasteurella multocida 3:A in rabbits. Infect Immun 56:1532-1537.
15. Snipes, K.P., Hansen, L.M., Hirsh, D.C. 1988. Plasma and iron regulated expression of high molecular weight outer membrane proteins by Pasteurella multocida. Am J veterinarian Res 29:1336-1338.
16. Suckow, M.A., Bowersock, T.L., Nielson, K., Janovitz, E.B., Chrisp, C.E. 1992. Stimulation of mucosal immunity to Pasteurella multocida heat-labile toxin in rabbits. Cont Top Lab Anim Sci 31:11.


Anmerkungen des Übersetzers:

(A) "thoracic organs: Organe im Brustkorb
(B) Serotyp: alte Bezeichnung für Serovar: Bakterien einer Gruppe, die anhand eines typspezifischen Antigenmusters (Oberflächenstrukturen) mittels eines spezifischen Antiserums identifizierbar sind.
(C) Zuckermoleküle
(D) Phagozytose ist ein Mechanismus der Immunabwehr - dabei werden Krankheitserreger von den Fresszellen umhüllt und unschädlich gemacht. Verkapselte Bakterien entgehen dieser Abwehr.
(E) Lipopolysaccharide sind Zuckermoleküle mit Fettanteilen
(F) Das Komplementsystem ist ein komplexes System der unspezifischen Infektabwehr, das neben dem "normalen" Immunsystem (humoral [mit B-Zellen] und zellvermittelt [mit T-Zellen]) besteht.
(G) Virulenz: schädliche Aktivität von Krankheitserregern im Organismus, bzw. die Gesamtheit ihrer krankmachenden Eigenschaften
(H) atrophic rhinitis: atrophisch bedeutet mit "Gewebeschwund verbunden"
(I) humorale Antikörper sind verschiedene von Lymphozyten ausgeschüttete Abwehrzellen, die in der Körperflüssigkeit (gr. humos) zirklieren.
(J) Radiologie: vor allem Röntgen, prinzipiell aber alles, was mit Strahlen zu tun hat. Serologie: Laboruntersuchungen zur Bestimmung von Krankheitserregern im Seru Keywords: pastuerella, Pasteurella


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Last modified Tuesday, 13-Feb-2001 21:29:40 PST by Paige K. Parsons